Auch wenn das Land vermutlich als eher konservativ und katholisch geprägt wahrgenommen wird, liegt Kolumbien tatsächlich auf Platz 23 des Gay Travel Index (GTI) und gehört somit zu den LGBTQ+-freundlichsten Ländern der Welt! Im Hinblick auf Gesetze zur Stärkung ihrer Rechte war Kolumbien sogar einige Jahre früher dran als z.B. Deutschland: Bereits 2007 wurde ein Gesetz zur Einführung einer eingetragenen Partnerschaft verabschiedet und 2016 wurde endgültig die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert. Auch die Adoption nicht leiblicher Kinder ist seit November 2015 problemlos möglich.
Nicht nur auf dem Papier ist Kolumbien offen gegenüber der LGBTQ+-Community, sondern vor allem in fortschrittlichen und aufgeschlossenen Großstädten wie Bogotá, Medellín, Cali, Cartagena und Barranquilla sind sie herzlich willkommen. Wie in den meisten Teilen der Welt, sind die Bewohner der Großstädte aufgeschlossener, da sie bereits mehr Kontakt zu Mitgliedern der LGBTQ+-Community hatten, als Menschen in ländlicheren Gegenden Kolumbiens.
Die kolumbianischen Metropolen haben für alle Besucher so einiges zu bieten: Der größte Schwulenclub Lateinamerikas befindet sich mitten in Chapinero, Bogotá. Theatron bietet Platz für 5000 Gäste, auf 17 verschiedenen Floors findet jede(r) die perfekte Musik zum Feiern, es gibt auch eine speziell für Frauen reservierte Tanzfläche und Gogo Tänzer. Wer gerne tanzen geht, sollte diesen Club unbedingt für ein Wochenende in Bogotá einplanen! Gleich in der Nähe gibt es einige Unterkünfte speziell für LGBTQ+-Kunden, aber auch viele andere Hotels setzen sich sehr für Inklusion, Vielfalt und Gleichberechtigung ein. Das Hilton Hotel z.B. organisiert sehr viele gleichgeschlechtliche Hochzeiten.
In Medellín sind LGBTQ+-Reisende ebenfalls bestens aufgehoben: In El Poblado finden ihr eine Vielzahl an Bars, Clubs und Restaurants oder auch Stadtführungen, die auf das Thema der LGBTQ+-Geschichte eingehen, z.B. die Graffiti-Tour durch die Comuna 13 mit einem lokalen Führer, der besondere Aufmerksamkeit auf die Werke der LGBTQ+-Künstler legt.
Auch die Karibikstadt Cartagena hat einiges für diese Zielgruppe zu bieten: mehr als 20 traumhafte Sandstrände, aufregendes Nachtleben im Zentrum und gay-freundliche Boutique Hotels. Als extravagante Exkursion empfehlen wir das Island Hopping auf einem privaten Boot entlang der Rosario Inseln, perfekt zum Schnorcheln, Angeln und Entspannen.
Nur gute zwei Stunden entfernt liegt Barranquilla. Hier sollten Eure Kunden den traditionellen Karneval auf keinen Fall verpassen. Er blickt auf 100 Jahre Tradition zurück und ist einer der 5 größten der Welt. Guacherna Gay – ein nächtlicher Karnevalsumzug der LGBTIQ+-Szene mit allem Glitzer und Glamour, den man sich vorstellen kann: Graziöse Dragqueens, herausgeputzte Tänzer und ein ganzer Trupp gelb-rot gekleideter Marimondas (Kostüm als Form des Protests, um die Elite des 19. Jahrhunderts zu verspotten, die die Arbeiterklasse ausbeutete) – eine einzigartige Erfahrung.
Kurzum: Reisende der LGBTQ+-Community werden unvergessliche Erfahrungen hier in Kolumbien erleben, vor allem beim Erkunden der urbanen Angebote. Die Mehrheit der kolumbianischen Einwohner ist offen und neugierig, und vor allem stolz, Besuchern aus dem Ausland die Vielfalt des eigenen Landes näherzubringen.
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