Alexander von Humboldt hatte es
Ihnen im Jahr 1801 vorgemacht! Der Kreis hat sich also geschlossen als 26 Geographiestudenten mit 3 Dozenten und
Profesoren der Humboldt Universität von Berlin im Februar 2012 durch Kolumbien
reisten. Während jedoch Humboldt vor allem die phantastisch eindrucksvolle
Natur und Topographie Kolumbiens erforschte, standen auf dem gut zweiwöchigen
Exkursionsprogramm der Berliner Geographen auch wirtschaftsgeographische Themen
des Landes. So besuchten die Studenten auf der von Neptuno organisierten
Exkursion u. A. eine Schnittblumenfarm in der Savanne von Bogotá, wo sie detaillierte
Einblicke in den Anbau, die Verpackung und den Export des bedeutenden
Exportprodukts Kolumbiens (nach den Niederlanden ist Kolumbien zweitgösster
Exporteur von Schnittblumen) erhielten. Die dicht gestaffelten Programmpunkte
beinhalteten ausserdem den Besuch weiterer typischer landwirtschaftlicher
Anbaugebiete Kolumbiens wie den einer Palmölplantage in der Region um den
Magdalena Fluss bei Barrancabermeja, einer Kaffehazienda mit Kaffeeanbau bei
Manizales und einer Bananenplantage an der Karibikküste.
Bananenplantage bei Ciénega |
Auch Themen der Stadtgeographie,
wie z.B. die Besichtigung der Stadtviertel, die für die Entstehung der Salsakultur in Cali von
Bedeutung waren oder die Besichtigung der historischen Stadtzentren von Bogotá
und Cartagena, waren Exkursionsinhalte. Hier konnten die Stundenten erfahren
wie in der Kolonialzeit unter spanischer Herrschaft die Städte im Schachbrettmuster
in quadratischen Blöcken (sog. Manzanas) angelegt worden. Das Zentrum der Stadt
war aufgrund königlicher Anordnung wie auch
in Spanien die Plaza Mayor mit Kathedrale, Rathaus und Regierungssitz.
An die Repräsentationsbauten des Plaza schlossen sich Wohnhäuser bzw.
Adelspaläste oder Patio-Häuser (vornehme Häuser mit grossen Innenhöfen) der
führenden Oberschicht an. Mit zunehmender Entfernung vom Zentrum nahmen Grösse
und Ausstattung der Häuser, ebenso wie der Sozialstatus der Bewohner ab. Noch
weiter ausserhalb befanden sich Hüttensiedlungen der Indianer und Sklaven, die
meist durch unbebautes Land von der eigentlichen Stadt getrennt waren. Auch
wenn sich Vieles seit der Kolonialzeit geändert hat, spiegeln sich einiger
dieser typischen Merkmale im heutigen Stadtbild wider und konnten durch die
Exkursion anschaulich vermittelt werden.
Der Exkursionsablauf führte die
Gruppe auch durch einige der vielen landschaftlichen Schätze des Landes, wie
den Los Nevados Nationalpark mit dem
schneebedeckten Nevado de Ruiz, der mit 5.400 m. die höchste Erhebung der
kolumbianischen Zentralkordilleren darstellt und den Tayrona Nationalpark, der
nörlich der Sierra Nevada de Santa Marta in feuchttropischem Gebiet, direkt am
karibischen Meer liegt. Sein Wald, der in die umwerfend schönen Strände übergeht,
begeisterten die Gruppe.
Das vielfältige, kontrastreiche
und spannende Kolumbien stellte sich als ein ideales Exkursionsziel für die
wissbegierigen Geographiestudenten der Humboldt Universität von Berlin dar.
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